Dass qualifiziertes Change Management ausschlaggebend dafür ist, ob Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und es schaffen, sich den schnell verändernden Marktanforderungen anzupassen, muss heute nicht mehr belegt werden. Die Studienlage* zu diesem Thema ist eindeutig: Zuletzt bestätigte die Studie „ROI for Change Management Survey“ 2022 im Auftrag von ChangeFirst, dass sich jeder für Change Management eingesetzte Euro bis zu 6 ½-fach auszahlt.
Es liegt in der Natur der Sache, dass sich auch die Ansätze zur Gestaltung von Veränderungsvorhaben ständig weiterentwickeln und sich an die aktuellen Herausforderungen anpassen. So ergeben sich neue Schwerpunkte und Perspektiven. Besonders die Betrachtung von Veränderungsmanagement in einer zunehmend virtuellen Welt fordert besondere Aufmerksamkeit.
Um Transformationsprojekte erfolgreich zu gestalten, müssen die Rahmenbedingungen mit noch detailorientierterem Blick geprüft und in die Planung der Maßnahmen einbezogen werden:
Eine klare und effektive Kommunikation ist besonders wichtig, da die Remote-Arbeit die Interaktion zwischen den Beteiligten erschweren kann. Körpersprache und Gestik des Gegenübers sind viel schwieriger zu interpretieren.
Eine mögliche Definition von remote: “nicht in der Nähe, aber verbunden”, impliziert schon die große Herausforderung dabei. Eine Verbundenheit erfordert viel Feingefühl und kann konträr zu klarer Kommunikation des Gegenübers wahrgenommen werden.
Es ist notwendig, dass eine neue Arbeitskultur entstehen kann, in der alle Beteiligten transparent informiert werden, mit den Veränderungen vertraut sind und sie aus eigenem Willen unterstützen.
Da Mikromimik und physische Reaktionen im Allgemeinen im virtuellen Kontext schwerer zu deuten sind und auch die eigene Wirksamkeit begrenzter ist, liegt eine wichtige Aufgabe darin, die gewünschten Effekte mit grafischer Darstellung und Tonspur zu vermitteln bzw. zu erzeugen. Nicht zuletzt trägt die Auswahl der richtigen Tools dazu bei, einen transparenten Informationsaustausch und damit klare, und auch nahbare, Kommunikation zu ermöglichen.
Im Artikel Gruppendynamische Beobachtungen: Unterschiede in virtuellen Gruppen (2022) wird beschrieben, dass in virtuellen Gruppen die Dimension ‚Zugehörigkeit‘ weniger ausgeprägt ist und „das Ausleben von Individualität“ begünstigt wird. Virtuelle Gruppen sind durch geringeren Konformitätsdruck gekennzeichnet und es entsteht durch die Virtualität eine größere Distanz zur Gruppe und zu ihren Themen. Die Mitglieder geraten eher in eine Beobachterposition. Auch eine Verschiebung von Redeanteilen jenseits von Extro- und Introversion sowie einer Fokussierung auf die Inhaltsebene und eine Schwächung der Sozialdimension konnte beobachtet werden.
Um die Wirkung im Change, die ein Einzelner oder eine Gruppe von Menschen im physischen Zusammentreffen erzeugen, auch remote zu ermöglichen, sind neue Ansätze nötig.
In Veränderungsprozessen kann das New Work-Konzept dazu beitragen, die Mitarbeitermotivation und Loyalität zum Unternehmen und zum Team zu steigern, die Effizienz und Produktivität zu verbessern sowie die Anpassungsfähigkeit der Organisation zu erhöhen. Im Change Prozess zählen diese Attribute zu den wertvollsten Grundpfeilern.
New Work-Ansätze wie Vertrauen bei flexiblen Arbeitszeiten, mobilem Arbeiten, Job-Sharing, agilen Methoden sowie Selbstorganisation und Mitarbeiterpartizipation müssen hinsichtlich der Virtualität geprüft und angepasst werden.
Insgesamt erfordert Change Management im Remote-Modus eine Anpassung der traditionellen Arbeitsmethoden und die Berücksichtigung der besonderen Herausforderungen, die durch die Remote-Arbeit entstehen können.
Weil für uns die Praxisnähe einer der zentralen Aspekte einer Weiterbildung darstellt, sehen wir die Zukunft von Weiterbildung im Allgemeinen in der Kombination von effizienten und flexiblen Onlinelösungen und dem gemeinsamen Lernerleben in der Gruppe in Präsenz.
Wir sind der Überzeugung, dass diese Kombination sich unmittelbar positiv auf den Lernerfolg auswirkt und unbedingt notwendig ist, um den Anforderungen unserer Zeit jetzt und besonders in Zukunft gerecht werden zu können.
Informationen zum neuen Peer- und Hybridkonzept der WSFB Change Weiterbildung. – Wenn Sie sich praxisnah weiterbilden möchten, mit einem Hybridkonzept, wie es der zukünftigen Arbeits- und Lernwelt entspricht.
**Gruppendenken ist ein möglicher Prozess innerhalb einer Gruppe. Kompetente Personen treffen dabei schlechtere oder realitätsfernere Entscheidungen, weil jede ihre Meinung an die erwartete Gruppenmeinung anpasst. Daraus können Situationen entstehen, bei denen die Gruppe Handlungen oder Kompromissen zustimmt, die jedes einzelne Gruppenmitglied unter anderen Umständen ablehnen würde.
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